Neubau Tunnel B10 Pragsattel in Stuttgart

Allgemeines

Im Zuge der Bundesstraße 10 von Stuttgart - Bad Cannstatt nach Stuttgart-Zuffenhausen erfolgte im Bereich des Knotenpunktes Pragsattel, Kreuzungspunkt dreier Bundesstraßen, die Herstellung eines Straßentunnels sowie einer Straßenbrücke über die B 10/B 27. Durch diesen Straßentunnel wird die zweispurige Bundesstraße kreuzungsfrei über den Pragsattel geführt.

Die Herstellung des Tunnels erfolgte in offener Bauweise mittels Bohrträgerverbau mit Holzausfachung, im Bereich des Tunnels mit Spritzbeton-Ausfachung. Die Gründung erfolgte auf 6 - 10 m langen Bohrpfählen mit 90 cm Durchmesser. Im Bereich der Löwentorkreuzung, hier wird die Straßenkreuzung sowie die vorhandenen Stadtbahnlinien der SSB unterfahren, erfolgt die Herstellung in Deckelbauweise mit ca. 13 m langen Bohrpfählen.

Die Herstellung des Tunnels erfolgte unter ständiger Aufrechterhaltung sämtlicher vorhandener Fahrspuren bei einem Fahrzeugaufkommen von ca. 110.000 Fahrzeugen am Tag. Umfangreiche Koordinationen mit den Verkehrsträgern, Polizei, Ordnungsamt etc. wurden hierbei im Zuge der Bauleitung erforderlich.

Herstellung von Entwässerungsanlagen im Zuge der Tunnelerstellung für die Stadtentwässerung Stuttgart sowie notwendige Leitungsumlegungen und Neubauten für alle Leitungsträger wie Gas, Wasser, Telekom, Strom, Abwasser, LSA machten umfangreiche Koordination der Leitungsträger erforderlich.

Während der Tunnelerstellung wurden zahlreiche provisorische Straßenbauarbeiten für das Umlegen der Bundesstraße sowie provisorische Gleisbauarbeiten für das Umlegen der vorhandenen Stadtbahn erforderlich. Nach Fertigstellen der Rohbauarbeiten des Tunnels erfolgt die Neugestaltung der Oberfläche mit dem Neubau und der Erneuerung von Fahrbahnen, Gehwegen, Beleuchtung, LSA und den zugehörigen Landschaftsbauarbeiten.

Durch den zweiröhrigen Tunnel führt die neue Bundesstraße B 10 mit 2 Fahrspuren je Fahrtrichtung mit je 3,75 m Breite und je 1,0 m breiten Notwegen in einem Längsgefälle von 5 % im Mittel.

Die betriebstechnische Ausstattung mit Stromversorgung, Tageslichtergänzungsbeleuchtung incl. Leuchtdichtesensor zur tageslichtabhängigen Steuerung. Durchfahrtsbeleuchtung, Fluchtwegkennzeichnung, Brandnotbeleuchtung, Notrufkabinen, Sicherheitseinrichtungen und Belüftung erfolgt nach den neusten Tunnelrichtlinien.

Für die Tunnelherstellung waren darüber hinaus umfangreiche Abbrucharbeiten von Gebäuden, Straßenbahn-Trogwänden, Baufeldfreimachung von Grundstücken und Gartenanlagen, Neubauten von Stützmauern sowie der Herstellung einer neuen Straßenbrücke erforderlich.

Die Brücke Auerbachstraße ist als monolithische Beton-Stabbogenbrücke mit aufgeständerter Fahrbahnplatte konzipiert und überspannt westlich des Tunnelportals die zweistreifige Bundesstraße sowie die Stadtbahnlinie. Die vierfeldrige Brücke hat eine Gesamtlänge von 133 m mit Spannweite von 29 m – 47 m – 34 m – 23 m.


Technische Daten:

Länge: 720,00 m
Erdaushub: 220.000 m³
Bodeneinbau: 90.000 m³
Beton: 50.000 m³
Stahl: 5.100 to
Bohrpfähle: 8.000 m

 

Auftraggeber:

Landeshauptstadt Stuttgart
Tiefbauamt

Leistungen:

§55 HOAI, Bauoberleitung -
Lph. 8 inkl. Besonderen Leistungen
und §57 HOAI, Bauüberwachung

Ausführungszeitraum:

Bauausführung 2002-2007

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