Talbrücke über die Friede - BAB A 38

Allgemeines

  • Das Bauwerk quert mit dem Schachtfeld Sollstedt ein ehemaliges Kalibergwerk. Der Kalisalzabbau in Tiefen zwischen 600 und 800 m wurde 1990 eingestellt. Folgeerscheinungen des neunzigjährigen Bergbaus sind anhaltende Einsenkungen der Geländeoberfläche sowie seismische Ereignisse.

Bauart und Bauweise

  • Die außerordentlich schwierigen Baugrundverhältnisse machen die Gründung des Bauwerks zu einer ingenieurtechnischen Herausforderung. Die Lage im Bergsenkungsgebiet und Auslaugungsprozesse in den oberen, gipshaltigen Schichten des Röt erfordern eine Tiefgründung im mittleren Buntsandstein mit Pfahllängen von bis zu 56 m. Als Grundlage für die wirtschaftliche Bemessung der Pfähle und die Bauausführung wurde bereits in der Planungsphase eine Pfahlprobebelastung durchgeführt.

  • Neben dem Schachtfeld werden der Friedebach, ein Gewerbegebiet und der Friedeweg überbrückt. Die erforderliche Gesamtlänge von 485 m ergibt sich aus der Topographie des Friedetals sowie der Höhenlage der Autobahn. Ausgehend von den vorhandenen Randbedingungen und Tabuzonen ergibt sich als optimale Lösung ein Sechsfeldbauwerk mit Stützweiten von 45 - 65 - 90 - 165 - 95 - 35 m. Der Überbau wird aus zwei einzelligen Spannbetonhohlkästen mit eine Nutzbreite von 29,50 m konzipiert. Bei der Wahl des Tragsystems waren neben den durch die Bebauung gegebenen Zwangspunkten insbesondere die Einflüsse infolge der Bergsenkung zu beachten. Die Bauhöhe beträgt 3,50 m bis 8,50 m. Die Herstellung erfolgt im Freivorbau (Achsen 30 – 60) und auf Traggerüst (Achsen 10 – 30 und Achsen 60 – 70).

Besonderheiten

  • Im Bereich der Bebauung erhält der Überbau auf ca. 300 m Länge eine Lärmschutzwand mit gleichzeitiger Blendschutzwirkung. 

Abmessungen:

  • Länge:  485 m
  • Breite:  29,50 m
  • Fläche:  14.308 m2
  • Bauhöhe Überbau:  3,50 – 8,50 m
  • max. Höhe über Tal:  29 m

Massen:

  • Beton:  ca. 21.290 m³
  • Betonstahl:  ca. 3.000 t
  • Spannstahl:  ca. 600 t

Herstellungsverfahren: 

  • Freivorbau + Traggerüst

Überbau – Bauweise: 

  • Spannbeton (Mischbauweise)

Bauherr:  

  • Bundesrepublik Deutschland

Auftraggeber:  

  • Deutsche Einheit Fernstraßen-planungs- und -bau GmbH 

Leistungen: 

  • § 55, Lph 8,9 (incl. Nachtragsmanagement)
  • § 57, örtliche BÜ
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