Tunnel Höllberg

Allgemeines

  • Neben den beiden Großbrücken ist der Tunnel Höllberg das herausragende Ingenieurbauwerk in der VKE 5614. Der Tunnel unterfährt den Höllberg zwischen Rhintal/ B 80 und Töpfertal mit einer Länge von 874 m (Südröhre) bzw. 849 m (Nordröhre). Die beiden parallel laufenden Röhren mit einem Achsabstand von 25 m liegen in den Schichtenfolgen des Mittleren Buntsandsteins und haben eine maximale Überdeckung von 30 m. Der Hauptteil des Tunnels wird bergmännisch aufgefahren. In den Portalbereichen entsteht der Tunnel auf ca. 20 m (West) und ca. 80 m (Ost) in offener Bauweise.

Ausbruch und Sicherung

  • Aufgrund der angetroffenen geologischen Verhältnisse wurde der Tunnel Höllberg in der so genannten Spritzbeton-Bauweise hergestellt. Bei dieser Methode wird der Hohlraum mechanisch (Baggervortrieb) und/oder im Bohr- und Sprengverfahren abschnittweise ausgebrochen und mit Spritzbeton, Stahlbögen, Bewehrungen und Ankern gegen ein Nachbrechen des Gebirges gesichert.

  • Auf den Spritzbeton wurde eine so genannte „Regenschirmabdichtung“ verlegt. Dabei erfolgt die Abdichtung der Innenschale durch Kunststoffdichtungsbahnen. Den Abschluss des Rohbaus bildet der Einbau einer 40 cm dicken Betoninnenschale, die die dauerhafte Standsicherheit des Bauwerks gewährleistet.

Tunnelsicherheit

  • Den Aspekten der Betriebssicherheit wird beim modernen Tunnelbau in Deutschland von vorn herein höchste Priorität eingeräumt. So verfügt jede Röhre über zwei Fahrstreifen und Notgehwege auf beiden Seiten bei einer Gesamtbreite von 9,50 m. Die Röhren sind über zwei begehbare Querstollen verbunden, die jeweils mit Brandschutztüren gesichert sind. Jede Röhre erhält fünf Notrufzellen mit Brandmeldern. Eine Brandmeldung kann manuell per Knopfdruck oder automatisch durch Linien-brandmelder erfolgen und wird direkt an die zuständige Brand- und Katastrophenleitstelle und an die Zentrale Betriebsleitstelle Thüringen geleitet. Das Lüftungssystem ist als Längslüftung mit reversiblen Strahlventilatoren konzipiert, die im Stau oder Brandfall anspringen. Im Normalbetrieb ist auf Grund der Kürze des Bauwerks keine künstliche Belüftung erforderlich. Zur Unterbringung der für den Betrieb und die Sicherheit des Tunnels erforderlichen Anlagen und Geräte wird am Westportal ein Betriebsgebäude errichtet.

Technische Daten / Besonderheiten

  • Länge: 874 m (Südröhre) /849 m (Nordröhre)
  • Querschnitt: - 2 Röhren mit je zwei Fahrstreifen und zwei Notgehwegen (9,50 m) Achsabstand 25 m + 2 begehbare Querschläge
  • Tunnelausbruch: ca. 142.000 m³ (Festgestein)
  • Innenschale: ca. 15.000 m³ wasserundurchlässiger Beton
  • Belüftung: Längslüftung mit Strahlventilatoren
  • Bauweise : Schalwagen
  • Beleuchtung: LED-Technik

Allgemeine Daten

Auftraggeber:

  • DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH

Unsere Leistungen:

  • § 55, Lph. 4,5 HOAI (als INGE)
  • § 55, Lph. 8,9 HOAI (inkl. Nachtragsmanagement)
  • § 57 HOAI, örtliche BÜ
  • § 64 Lph. 8 HOAI, Tragwerksplanung
  • Öffentlichkeitsarbeit

Bauzeit:

  • 2007 – 2009

Leistungsende:

  • 2014
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