U 15 Zuffenhausen Stadtbahn Stuttgart

Allgemeines

  • Der 4. Teilabschnitt der neuen Stadtbahnlinie von Stuttgart-Heumaden nach Stuttgart-Stammheim unterquert Zuffenhausen mit einem rund 1,1 Kilometer langen Tunnel. Er beginnt mit der Rampenhaltestelle ,.Rathaus" in der Ludwigsburger Straße und schwenkt dann in die Unterländer Straße ein. Im Abschnitt bis zur Kirchtalstraße" wurde der Tunnel in rund 440 m Länge in Deckelbauweise hergestellt.
  • Nach der Haltestelle Kirchtalstraße" verläuft die U 15 auf einer Länge von 580 m in einem bergmännisch gebauten Tunnel unter der Güglinger Straße, der B10/27 und den DB-Gleisen bis zur Stammheimer Straße in Zuffenhausen. Kurz vor der dritten Haltestelle in Zuffenhausen, der Rampenhaltestelle „Salzwiesenstraße", wurden nochmals wenige Meter in offener Bauweise hergestellt.
  • Die Unterländer Straße ist die Haupteinkaufsstraße von Zuffenhausen, was eine besondere Herausforderung für alle am Bau Beteiligten darstellte. Planerische Vorgabe war es, eine Fahrtrichtung (Ludwigsburger Straße in Richtung Kirchtalstraße) für den Straßenverkehr aufrecht zu erhalten und im technisch sinnvollen und vertretbaren Umfang alle Zugänge und Zufahrten zu den Gebäuden und Ladengeschäften weitestgehend zu ermöglichen. Bei einer maximalen Breite des Tunnelbauwerks von bis zu 15 Meter bei einem Abstand zwischen den Gebäuden von ca. 17,50 Meter lässt sich die Herausforderung leicht erkennen.
  • Vereinbaren ließen sich die Rahmenbedingungen nur durch das Bauverfahren der halbseitigen Deckelbauweise. Der Voraushub und die Deckelherstellung erfolgten in zwei Hälften zeitlich voneinander getrennt. Nach der Baufeldfreimachung, bei der sukzessive die Versorgungsleitungen und Abwasserkanäle im Pressbohrverfahren verlegt wurden, konnten die Bohrpfähle für die Deckelauflagerung und den Mittelverbau gebohrt werden. Abschnittsweise wurden die Halbdeckel auf der Nordseite fertiggestellt, danach erfolgten der Umbau des Mittelverbaus, die Überschüttung des Bauwerks, teilweise das Verlegen der endgültigen Leitungen und das Herstellen einer provisorischen Fahrbahn.
  • Nach dem Umverlegen des Verkehrs mussten erneut Leitungen und Kanäle im südlichen Bereich verlegt werden, damit wiederum die Pfahlreihe für den zweiten Deckelabschnitt gebohrt werden konnte. Im Anschluss erfolgte die Herstellung der zweiten Deckelhälfte. Parallel zum endgültigen Straßenbau mit umfangreichen Leitungsverlegungen, Asphalt und Pflasterarbeiten erfolgte unterhalb der hergestellten Deckel der weitere Rohbau (Sohle und Wände).
  • Die Ausbauarbeiten für die Haltestellen und der Einbau der Gleisanlagen erfolgen im Anschluss an die Rohbauarbeiten. Die Bauüberwachung für den bergmännischen Tunnel erfolgte durch den lnge-Partner WBI. Umfangreiche Koordinierungen mit den Verkehrsträgern, Polizei, Ordnungsamt etc. wurden hierbei im Zuge der Bauleitung erforderlich.
  • Die Herstellung von Entwässerungsanlagen im Zuge der Tunnelerstellung für die Stadtentwässerung Stuttgart sowie die notwendige Leitungsumlegungen und Neubauten für alle Leitungsträger wie Gas, Wasser, Telekom, Strom, Abwasser, LSA machten eine umfangreiche Koordination der Leitungsträger erforderlich.

Auftraggeber:

  • Stuttgarter Straßenbahnen AG - Tiefbauamt Stadt Stuttgart

Technische Daten:

  • Länge: 1.226,00 m
  • Erdaushub: 106.000 m³
  • Spritzbeton: 45.000 m²
  • Beton: 32.000 m³
  • Stahl: 5.500 to
  • Hebungsinjektionen: 1.100 m²

Bauoberleitung

  • Ingenieurgemeinschaft WBI / IBB

Bauüberwachung:

  • Bergmännische Bauweise (581,00m) - Ing.-Büro Prof. Dr.-Ing.W. Wittke, Achen
  • Offene Deckelbauweise (480,00m) - Ing.-Büro Prof. Dr.-Ing. H. Bechert + Partner, Stuttgart

Leistungen:

  • §55 HOAI, Bauoberleitung - Lph. 8 inkl. Besonderen Leistungen
  • §57 HOAI, Bauüberwachung

Ausführungszeitraum:

  • Bauausführung 2008-2012
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