Zabergäubrücke Stuttgart - Zuffenhausen
Allgemeines
- Die 1978 errichtete Zabergäubrücke in Stuttgart-Zuffenhausen überquert sechs Gleise der Bahnanlage (je 2 Ferngleise, S-Bahn- und Gütergleise) sowie insgesamt 8 Fahrspuren der Bundesstraßen B10 und B27 und wurde nachhaltig instandgesetzt.
- Die Widerlager sind massiv, ohne Wartungsgang, ausgebildet. Die Pfeiler bestehen aus massiven Scheiben. Der Überbau ist ein mehrstegiges Balken-Platten-Misch-system mit einer Konstruktionshöhe von 1,22 m.
- Die Fertigteile sind im Feld in Längsrichtung mit sofortigem Verbund vorgespannt, die Aufbetonplatte ist schlaff bewehrt. In jeder Auflagerachse über den Pfeilern und den Widerlagern sind Querträger angeordnet.
Instandsetzung
- Bei der im Jahre 2009 durchgeführten Hauptprüfung nach DIN 1076 wurden erhebliche Schäden festgestellt, die die Tragfähigkeit und Standsicherheit des Bauwerks zwar nicht beeinträchtigen, für die Sicherung der Gebrauchstauglichkeit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit des Bauwerks jedoch eine Instandsetzung dringend erforderlich werden ließen.
- Im Auftrag des Regierungspräsidium Stuttgart erfolgte die Planung und Ausschreibung der Instandsetzungsarbeiten an diesem Bauwerk durch das Ing. büro Bechert + Partner.
- Der Schwerpunkt der Instandsetzung wurde auf die Erneuerung des Belags mit Abdichtung, der Kappen, der hinteren Kammerwände, der Lager und der Übergangskonstruktionen gelegt. Weiterhin wurde eine Instandsetzung der Brückenpfeiler, der Endquerträger und von Schadstellen an der Brückenunterseite sowie der Erneuerung der Entwässerung durchgeführt.
- Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahme wurden die Geländer und der Berührschutz auf den aktuellen Stand der Vorschriften umgebaut.
- Die Ausführung erfolgte in 2 Bauabschnitten, das Bauwerk blieb in allen Bauabschnitten in Betrieb.
- Im 1. Bauabschnitt konnte die Brücke einspurig mit Ampelregelung befahren werden, im 2. Bauabschnitt war eine zweispurige Verkehrsführung möglich.
- Für den Abbruch und Neubau der Kappen wurde die Montage eines staub- und wasserdichten Abbruch-, Trag- und Schutzgerüstes erforderlich. Dieses wurde unter Teilsperrung einzelner Fahrspuren der darunterliegenden Bundesstraßen und nachts in Sperrzeiten der DB (vorab Abbruch der Berührschutzplatten) montiert.
- Danach erfolgte der Abbruch und der Neubau der Kappen, Erneuerung der Abdichtung und der Beläge. Parallel hierzu erfolgten die Instandsetzungsarbeiten an den Unterbauten, die Erneuerung der hinteren Kammerwände, der Übergangskonstruktionen und der Lager.
Technische Daten
- Länge: 100,50 m
- Breite: 17,00 m
- Stützweiten: 26 m – 20 m – 27 m – 27 m
Massen:
- Beton Kappen und Kammerwand: ca. 170 m³
- Brückenabdichtung: ca. 1.700 m²
- Geländer: ca.140 m
- Berührschutz: ca. 90 m
Bauart:
- mehrstegiges Balken-Platten-Mischsystem von 1978
Auftraggeber:
- Regierungspräsidium Stuttgart Ref. 43 – Ing.bau sowie Ref. 47.4
Leistungen:
- §43, Lph 1-9 HOAI
- §50, Lph 2, 3, 6 HOAI
- Örtl. BÜ nach HOAI + besondere Leistungen (u.a. Materialprüfungen)
- Koordination mit der Fachabteilung der Deutschen Bahn
Ausführungszeitraum:
- Entwurfsplanung 2011-2012
- Bauausführung 01/2013-10/2013